Bei der 22:33-Niederlage am Sonntag in Bietigheim hat sich Alina Grijseels einen Nasenbeinbruch zugezogen. „Sie wird einige Zeit ausfallen“, erklärte André Fuhr vor dem Mittwoch-Spiel (19.30 Uhr, Halle Wellinghofen) gegen Buchholz 08-Rosengarten. 

Lange Zeit, um die klare 22:33-Niederlage vom Sonntag bei der SG BBM Bietigheim aufzuarbeiten, bleibt André Fuhr nicht unbedingt. Bereits am Mittwoch, 5. Januar, geht's weiter. Um 19.30 Uhr in der Halle Wellinghofen empfängt der Deutsche Meister die Gäste von HL Buchholz 08-Rosengarten. Eine heikle Angelegenheit für den Dortmunder Trainer, der in einer kniffligen Situation ist und von seinen Spielerinnen unmissverständlich eine Leistungssteigerung erwartet: „Wir dürfen diese Mittwoch-Spiele in der Bundesliga nicht abgeben. Das habe ich von Beginn der Saison angesagt.“

Doch die Situation ist eine gänzlich andere als in den vergangenen Monaten, als der BVB in der Bundesliga von Sieg zu Sieg eilte. Er müsse die Balance finden zwischen zwei gegensätzlichen Faktoren, so der Coach. Einerseits müsse er nach vorn blicken, andererseits könne er das Spiel in Bietigheim nicht einfach so abhaken: „Das müssen wir intensiv analysieren.“

Am Montagmorgen war zunächst Regeneration angesagt. Gegen 1 Uhr in der Nacht war der BVB aus Stuttgart zurückgekehrt, im Gepäck die Last einer bitteren Niederlage mit elf Toren Differenz nach zuvor 39 siegreichen Bundesliga-Spielen in Folge. Am Dienstag startet die Vorbereitung auf das Mittwoch-Spiel gegen Schlusslicht Buchholz. Wie immer in dieser Saison ist die Zeit zwischen den Spielen ungeheuer knapp.

Einfach zur Tagesordnung zurückkehren wollte André Fuhr trotz des Termindrucks nicht, zunächst soll die Niederlage in Bietigheim analysiert werden. „Wir müssen besprechen, was gut war und was nicht so gut war. Mit dem letzten Teil werden wir uns sicher etwas länger beschäftigen müssen“, sagte Fuhr und fügte die Bilanz der vergangenen beiden Spiele an: „Wir haben aus den Spielen in Esbjerg und in Bietigheim ein Minus von 21 Toren. Da gibt es Gesprächsbedarf.“

André Fuhr gilt als Mann klarer Worte. Verständlich, dass er die Mannschaft in die Pflicht nahm. „So zu verlieren wie in Bietigheim, ist nicht unser Anspruch. Wir haben fast ausschließlich Nationalspielerinnen auf dem Parkett, da kann ich mit solch einer Leistung nicht zufrieden sein.“ Dabei hatte es zumindest am Ende der ersten Hälfte noch ganz gut ausgesehen. Yara ten Holte hatte einen Siebenmeter pariert, das Pausenergebnis von 12:14 sah vielversprechend aus. „Ich hatte erwartet, dass wir den Schwung mitnehmen. Stattdessen haben wir uns nach fünf Minuten aufgegeben“, kritisierte Fuhr. 

Ähnlichkeiten mit dem Supercup-Spiel vor Beginn der Bundesliga-Saison waren nicht von der Hand zu weisen. Ende August hatte der BVB ebenfalls klar gegen Bietigheim verloren, hatte sich frühzeitig in der zweiten Hälfte aufgegeben. „Damals haben wir auch eine längere, intensive Analyse gemacht und die richtigen Schlüsse gezogen. Das werden wir jetzt wieder so handhaben“, so Fuhr.

Dass das Mittwochspiel gegen Buchholz-Rosengarten trotz der auf dem Papier klaren Tabellenkonstellation kein Selbstläufer wird, davor warnt André Fuhr: „Buchholz ist natürlich Außenseiter, hat aber zuletzt eine gute Leistung gegen Buxtehude gezeigt. Das sind unangenehme Spielertypen, die das Tempo verschleppen können.“