Eine Woche nach dem erfolgreichen Saisonauftakt gegen den SV Union Halle-Neustadt steht für die Handballerinnen am Samstag (17.9.) die erste Partie in fremder Halle auf dem Programm. Um 18 Uhr geht es gegen die Sport-Union Neckarsulm.

Der Gegner hat es durchaus in sich. Die Hausherrinnen belegten in der vergangenen Saison in der Abschlusstabelle den siebten Rang und haben sich im Sommer gleichermaßen hochkarätig wie ambitioniert verstärkt. Unter anderem konnte Luisa Schulze vom Meister aus Bietigheim verpflichtet werden, die Nationalspielerin soll die Abwehr zusammenhalten und offensiv am Kreis für mehr Qualität sorgen. In Fatos Kücükyildiz fand zudem eine ehemalige Borussin den Weg nach Baden-Württemberg. Am vergangenen Wochenende war es allerdings einer starken Leistung von Torhüterin Sarah Wachter zu verdanken, dass Neckarsulm bei Aufsteiger VfL Waiblingen mit 30:23 gewinnen konnte. Sie kam auf bärenstarke 15 Paraden und eine Quote von 50 Prozent gehaltener Bälle. 

André Fuhr weiß also, wo es anzusetzen gilt, unter anderem bei einem konsequenten Abschluss. Der Dortmunder Trainer kann jedoch selbst auf eine Torhüterin in sehr guter Verfassung setzen. „Yara ten Holte hat sich zu einer absoluten Leistungsträgerin bei uns herauskristallisiert. Sie ist als Persönlichkeit gereift und hat eine besondere Qualität, aber wir müssen es als Mannschaft lösen“, betont er. Obwohl Neckarsulm sich in Waiblingen lange schwergetan hat, solle man Quervergleiche dringend vermeiden. „Sie waren das dominantere Team“, meint Fuhr. Und die Sport-Union hat viele Optionen, mehr als noch in der Vorsaison. Verletzte Spielerinnen sind zurück und die Breite im Kader ist besser geworden. „Neckarsulm kann in zwei unterschiedlichen Abwehrsystemen verteidigen. Das Spiel im Kreis ist ebenfalls sehr gut, mit körperlich starken Kreisläuferinnen. Außerdem haben sie in Olga Gorshenina eine Spielmacherin mit sehr viel Übersicht, sie weiß ihre Mitspielerinnen in Szene zu setzen“, warnt er. 

Umso erfreuter dürfte der BVB-Coach über die Rückkehr von Dana Bleckmann sein, die nach ihrem im September 2021 erlittenen Kreuzbandriss in der Vorwoche ihr erstes Pflichtspiel seit fast einem Jahr absolvierte, dabei gleich fünf Treffer erzielte und defensiv im Mittelblock agierte. „Für mich war es deutlich emotionaler, als ich es von mir erwartet hätte. Gerade nach dem Abpfiff ist ordentlich was von mir abgefallen. Es war ein sehr geiles Gefühl, wieder dabei zu sein, als wir uns nach dem Spiel von den Fans haben feiern lassen. Da habe ich gemerkt, was ich die letzten elf Monate verpasst habe“, kommentiert sie ihr Comeback. Das Gefühl, erst wieder reinfinden zu müssen, hatte Bleckmann nicht. „Durch die vielen Vorbereitungsspiele war das kein Problem, ich habe mich auch in der Mannschaft sehr wohl gefühlt. Natürlich war ich ein bisschen nervös, denn es war mein erstes Spiel nach langer Zeit und die Halle war voll. Ich habe direkt von Anfang an gespielt und mir wird großes Vertrauen entgegengebracht“, sagt sie und unterstreicht: „Die Verantwortung nehme ich auch sehr gerne an.“

Wie ihr Trainer sieht auch die Rechtshänderin beim Gegner einen besseren Kader als noch in der vergangenen Spielzeit. „Neckarsulm hat sich sehr gut verstärkt, das Team ist richtig gut. Wir werden uns im Video sehr gut vorbereiten müssen. Ich denke, dass es ein spannendes Spiel werden wird, in das wir alles reinlegen müssen“, so Bleckmann. „Trotz der weiten Auswärtsfahrt werden wir von Anfang an zu 100 Prozent da sein müssen, wenn wir die zwei Punkte mit nach Hause nehmen wollen.“ In der Vorsaison konnte der BVB übrigens beide Duelle für sich entscheiden. Ebenfalls im September wurde auswärts ein souveräner 36:28-Erfolg eingefahren, zuhause gewann die Mannschaft im Februar mit 30:26. 

Wer nicht vor Ort dabei sein kann, hat die Möglichkeit die Partie live und kostenlos auf Sportdeutschland.TV zu verfolgen. Anwurf ist um 18 Uhr.