Es war angerichtet. Um 19:30 Uhr ertönte in der Sporthalle Wellinghofen der Anpfiff für die Partie Borussia Dortmund gegen die HSG Bensheim/Auerbach in der Damen Handball Bundesliga. Beide Mannschaften zeichneten sich am ersten Spieltag durch Tempospiel und eine gelungene Abwehrarbeit aus. Die Vorzeichen für ein spannendes Spiel waren also gegeben.

Die knapp 1000 Zuschauern sahen eine Heimmannschaft, die schnell die ersten Akzente setzte. Die Dortmunderinnen legten einen kurzen Sprint bis zum 3:0 hin. Doch die Sieben um Heike Ahlgrimm hatte sich gut vorbereitet und konterte dann schnell bis zum 6:6. Ein enges und kampfbetontes Spiel zeichnete sich ab, sodass André Fuhr mit der ersten grünen Karte nach 11:21 Minuten eingreifen musste als die Bensheimer das erste Mal mit einer Führung von 6:8 davonzogen. Dortmund gelang nun in eine Spirale aus technischen Fehlern und Wurfpech. Dem Team gelang über sieben Minuten lediglich ein Tor. Die Bensheimer zogen mit einem 7:15 davon ehe Fuhr ein zweites Mal Eingriff. Zum Pausentee stand also ein 10:15 auf der Uhr. Ein hartes Stück Arbeit sollte vor den Schwarzgelben liegen – das war auch dem Trainer klar: „Wir haben nach dem sehr sehr guten Start scheinbar den Gegner unterschätzt und hatten eigentlich viel zu viele Mängel. Wir sind zu wenig in die Tiefe gegangen und haben weder in der Offensive noch in der Defensive die Zweikämpfe gefunden. Wir waren zu unpräzise und der Gegner hat das einfach ausgenutzt. Wir haben 12 Tore allein durch Tempogegenstöße bekommen und so können wir nicht gewinnen. Wir waren einfach überrascht nach dem 3:1 von der Gegenwehr eines gut kämpfenden Gegners.“

André Fuhr hat im Anschluss die passenden Worte in der Kabine gefunden und machte deutlich, dass sich etwas ändern muss um die zwei Punkte in Dortmund zu lassen. Die zweite Halbzeit sollte aber auch zeigen, warum auch die Zuschauer in solch einer Situation extrem wichtig sind. Den Schwarzgelben gelang ein guter Start und man schloss recht schnell auf ein 15:16 auf. Ein Spiel mit offenem Visier entwickelte sich. Es kam ab der 40. Minute zum offenen Schlagabtausch zweier Mannschaften, welche den Spagat zwischen Tempospiel und Abwehrarbeit hervorragend gelöst haben. Den Dortmunderinnen gelang es eine schwarzgelbe Wand aufzubauen. In dieser Phase stand die Abwehr, wie in Oldenburg, aggressiv und gut auf den Füßen. Hinzu kamen erstklassige Paraden von Isabell Roch, welche das Team in den entscheidenden Situationen im Spiel hielt. Bei einem Spielstand von 19:19 gab es kein halten mehr auf den Rängen in der Sporthalle Wellinghofen. Die angereisten 1000 Zuschauer peitschen das Team nach vorne und es kam zur ersten zwei Tore Führung nach knapp 50. Minuten. In dieser Phase ließ das Team rund um Alina Grijseels und Isabell Roch nicht nach und konnte sich nochmal um drei weitere Treffer absetzen, sodass man in der 55. Minute in ein sicheres Fahrwasser einbog.  Nach 60 anstrengenden, nervenaufreibenden und erfolgreichen Minuten stand der 28:24 Sieg fest. Bensheim hatte sich heute teuer verkauft und gezeigt wozu die Mannschaft in der Lage ist. Dies bestätigte auch Heike Ahlgrimm in der Pressekonferenz im Anschluss.

„Nach starkem Beginn haben wir für gut 15 Minuten den Faden verloren und so Bensheim ins Spiel kommen lassen - ein 8 Tore Rückstand nach 23. Minuten waren die Folge. In den letzten Minuten der 1. Halbzeit haben wir uns gefangen und den Rückstand auf 5 Tore verkürzt. In der 2 Halbzeit war unser Leistungsvermögen dann wieder voll da und getragen von der sensationellen Stimmung des enthusiastischen Publikums haben wir das Spiel gedreht und am Ende doch auch verdient die Punkte in Dortmund behalten“, so Andreas Bartels nach dem Spiel.

Roch, Duijndam, ten Holte – Sobiech (9/4), Vollebregt (3), Dulfer (5/1), Smits (3), Grijseels (2), Freriks (2/1), Zych (2/2), Fujita, Weisheitel, Stockschläder (1), Bleckmann, Müller-Korn (1), Kockel