Applaus gab es nach dem 23:26 (13:14) der BVB Handball Damen gegen den Thüringer HC für beide Mannschaften. Denn beide Teams hatten in der prall gefüllten Bleichsteinhalle in Herdecke ein Top-Spiel zwischen Tabellenzweitem und -viertem geboten, das diese Bezeichnung verdient hatte. Beide Mannschaften schenkten sich keinen Zentimeter Platz, beide Teams zeigten ein ansprechendes Kombinationsspiel im Angriff, doch nur ein Team nahm am Ende die zwei Punkte mit.

Dass dieses Team der Thüringer HC war, lag letzten Endes an vereinzelten Mängeln im Dortmunder Angriffs- und Abwehrverbund. Über weite Strecken der Partie boten die Schwarzgelben dem Deutschen Meister überzeugend Paroli, war phasenweise sogar die bessere Mannschaft. Denn was das Team von Trainer Gino Smits gegen den massiven aber in der Seitwärtsbewegung nicht mit der größten Geschwindigkeit ausgestatteten Abwehrverbund der Gäste bot, war äußerst ansprechend: Immer wieder fanden insbesondere Dana Bleckmann und Caroline Müller die Lücken in der Abwehr und hielten ihre Farben im Spiel. Mit einer etwas besseren Wurfquote und dem nötigen Quäntchen Glück hätten die Dortmunderinnen zur Pause sogar führen können, so stand es 14:13 für die Gäste. Der THC bestrafte im Stile einer Spitzenmannschaft jede Unaufmerksamkeit – es entwickelte sich ein Spitzenspiel, das diese Bezeichnung redlich verdient hatte.

Im zweiten Durchgang ging es erst einmal so weiter, doch fast unmerklich setzte sich der THC ein wenig ab. „Wir hatten da so unsere Probleme mit ihrem 7:6“, sagte Smits nach der Partie. Während die Thüringerinnen über diese spielerische Variante und ihre individuell starken Entscheidungsspielerinnen Iveta Luzumova und Emily Bölk zuverlässig zu Toren kam, taten sich die Dortmunderinnen vereinzelt schwer mit dem Torewerfen. Gegen viele andere Teams wäre das nicht bestraft worden, gegen den THC gerieten die Dortmunderinnen dann aber über 16:19 (47‘) und 19:25 (54‘) auf die Verliererstraße. Wie gewohnt steckten Smits‘ Schützlinge nicht auf und verkürzten noch einmal, eine wirklich spannende Schlussphase verhinderten die Gäste allerdings mit ihrem abgezockten Auftreten im Stile einer Spitzenmannschaft.